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Reisebericht einer Exkursion vom 18. bis 29. Januar 2016

Von Frankfurt mit Zwischenstopp in Dubai landete die Gruppe auf der Insel. Sri Lanka ist etwa so groß wie Bayern und zählt über 20 Mio. Einwohner. Frei nach dem Motto „wer rastet, der rostet“ wurde auf dem Weg nach Colombo die Cinnatopia Company besichtigt. Begrüßt mit frischer Kokosmilch aus der Frucht (lecker!) sahen wir eine eindrucksvolle Produktionshalle für Zimt- und Pfefferprodukte. Mitarbeiter und Betrieb waren wie aus dem Ei gepellt. Ein Abschlussfoto nach der Führung und weiter ging es.

Colombo, ein ehemals kleines Fischerdorf wurde schnell zu einem begehrten Handelshafen und nach der Unabhängigkeit Sri Lankas von England 1948 zum politischen Zentrum der Insel. Eindrucksvolle moderne Wolkenkratzer stehen neben wunderschönen Bauten aus der Kolonialzeit und den Häusern im typischen und auf der Insel vorherrschenden Baustil, der in unseren Augen immer ein wenig baufällig wirkt. Durch Besichtigung verschiedener Tempel erfuhren wir viel über den buddhistischen Glauben. Im Lauf der Reise erlebten wir auf eindrucksvolle Weise, dass die Religion das ganze Leben auf Sri Lanka bestimmt.

Am nächsten Tag verlassen wir die quirlige Millionenmetropole und fahren 242 km nördlich ins Herz der Insel. Das Landesinnere grünt und blüht. Unsere Augen weiden sich an sattgrünen Reisfeldern inmitten tropischer Pflanzenwelt. An einer kleinen Ananas-Plantage haben wir Proviant aufgenommen. Eingedeckt mit Bananenstauden und anderen Früchten führt uns die Reise nach Dambulla. Vom Bus aus sichten wir am Amaya Lake erstmals einen wilden Elefanten.

Durchgerüttelt von der Fahrt ist Bewegung angesagt. Auf Schusters Rappen geht über 1.000 Stufen hinauf auf den Löwenfelsen von Sigiriya. Das UNESCO Weltkulturerbe wurde im 5. Jahrhundert auf Wunsch Königs Kassapas I in den bizarr aufragenden Berg gebaut. In den Fels gebaute Hallen und Wachttürme und die als Wolkenmädchen bezeichneten Fresken auf der Westfront beeindrucken uns.

Bei einem ausgezeichneten Essen und erstklassigem Service im Hotel freut sich die Gruppe auf die nächsten drei Tage in dieser Anlage und die Besichtigungen und Ausflüge in der Umgebung.

Die Besichtigung einer Reismühle führte uns in eine eigene Welt. Von wegen Annahmegosse mit Fördertechnik – Muskelkraft ist angesagt. Sackweise wird der Reis von den Arbeitern vom LKW in die Annahmehalle getragen. IFS verwöhnte Unternehmer staunen über die in die Jahre gekommene Mühlentechnik….. Dennoch funktionierte die Verarbeitung reibungslos und eine Versorgung der Region mit Reismehl ist gewährleistet.

Nach ein paar touristischen Stationen ging es zur Hingurakgoda Farm. Der größte Saatgutproduzent Sri Lankas bewirtschaftet eine Gesamtfläche von rund 1.300 Hektar, davon 700 Hektar Reis. Mango-, Bananen und Gemüse sind neben Viehzucht weitere Standbeine. Die Besichtigung der Flächen erfolgte vom Traktoranhänger aus. Nach einer fachkundigen Inspektion des Maschinenparks haben wir den Rückweg ins Hotel und an den Pool angetreten.

Vor der Verlagerung unseres Basislagers standen in den folgenden Tagen noch die Besichtigung einer Mango Farm, eine Expedition auf dem Ochsenkarren in den Regenwald, ein Besuch im buddhistischen Felsentempel von Dambulla (UNESCO Weltkulturerbe) und die Inspektion eines Heil- und Gewürzgartens mit praktischer Anwendung der Heilpflanzen bei einer Massage auf dem Programm.

Auf schlechten Straßen durchgeschüttelt erreichen wir Kandy und damit das nächste UNESCO Weltkulturerbe. Die Singhalesen nennen es mit Stolz „Maha Nuwara“, was so viel wie „Große Stadt“ heißt. Unser Hotel Thilanka liegt in bester Halbhöhenlage mit unverbauter Aussicht auf den See. Wir genießen den Ausblick auf prächtige Kolonialbauten und den heiligen Zahntempel. In einem goldenen Schrein wird dort die wichtigste Reliquie Sri Lankas aufbewahrt: der linke Backenzahn Buddhas. Der Tag klingt bei einem Drink auf Dachterrasse aus und wir sind froh, dass nicht Vollmond und damit staatliches Ausschankverbot von Alkohol ist.

Was wäre eine Reise nach Sri Lanka ohne Besichtigung einer Teeplantage. Die „Blue field Tea Estate“ war also ein Muss. Aufgrund des einzigartigen Klimas kann der Ceylon-Tee das ganze Jahr geerntet und in der nahen Fabrik verarbeitet werden. Nach einer Besichtigung mit Verkostung ging es – zur Freude der Schwaben – ab in den Fabrikeinkauf.

Vom Tee zur Milch streben wir unserem nächsten Ziel entgegen. Auf der Ambewela Milk Farm führte uns der Betriebsleiter durch zahlreiche Stallungen und die Molkerei. Käse und Joghurt haben unseren Geschmackstest bestanden und wir setzen die Reise fort. Im Gebirge auf über 2.000 Meter Höhe ist von der schwülen Hitze der Küstenregionen nichts mehr zu spüren und es ist gut einen Kittel im Gepäck zu haben.

Bis zum Ende des 19. Jh. haben auf dieser Hochebene nur Elefanten, Hirsche und Leoparden gelebt. Teilnehmer verschiedener Vermessungsexpeditionen in dieser Zeit schwärmten von dem angenehmen Klima und der damalige Gouverneur wurde hellhörig. Nuwara Eliya („Stadt über Wolken“) wurde 1828 mit der ersten Zufahrtstraße und einer Herberge begründet. 20 Jahre später kamen englische Emigranten und bauten eine Stadt, die so auch in England sein könnte. Wir machen Quartier in einem ehemaliger englischen Offiziersclub und genießen „very british“ nach dem Abendessen einen Whiskey am prasselnden Kaminfeuer.

Weiter geht die Reise wieder in Richtung Küste und zum ältesten Naturschutzgebiet Sri Lankas. Im Yala National Park machen wir im Jeep und mit der Kamera Jagd auf Wildtiere. Die Gegend erinnert an eine afrikanische Savanne und ist für den Artenreichtum und viele Elefanten berühmt. Leider haben wir kaum Elefanten aber jede Menge Büffel, Hirsche, Wildschweine, Mungos und Warane gesehen.

Letzter Zielort unserer Rundreise ist der an der Westküste Sri Lankas gelegene Badeort Beruwala. Auf der Fahrt dorthin besichtigen wir das Fort und die Altstadt von Galle und fahren nur noch wenige Kilometer weiter und haben das Cinnamon Bay Resort erreicht. Am Traumstrand schöpfen wir die Kraft für die Rückreise und feiern eine interessante und gelungene Reise und den Abschied von einer tollen Truppe.